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Ritual und Kontemplation




Wen man beginnt sich mit der Freimaurerei zu beschäftigen, hört man früher oder später vom "freimaurerischen Ritual". Ganz schön geheimnisvoll wird da getan, wenn die Rede darauf kommt. Es gibt gute Gründe, über die Inhalte des Rituals nicht allzu viel zu verraten, aber über den Zweck und die Wirkung sprechen wir sehr gerne! Also los!


Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.

Auch wenn wir in der Freimaurerei nicht am Eisen, sondern an unserem rauen Stein arbeiten, können wir doch einiges aus dieser Redewendung lernen. Vieles, das geformt werden soll, muss vorher in einen besonderen Zustand gebracht werden: Neben dem "heißen Eisen" muss auch Ton zum Töpfern angefeuchtet werden. Wäsche musste vor der Erfindung des Dampfbügeleisens angefeuchtet werden, um gebügelt werden zu können. Und wer erinnert sich nicht an das mühsame Erwärmen und Weichkneten von Fimo in Kindertagen.

An sich selbst zu arbeiten, an der eigenen Persönlichkeit, mit dem Ziel ein besserer Mensch zu werden, ist keine leichte Aufgabe. Aber genau darum geht es uns in der Freimaurerei ja! Da wäre solch eine Methode der "Formbar-Machung" doch sehr hilfreich, wenn sie uns dabei helfen könnte. Aber wie kann man das eigene Selbst leichter formbar, sagen wir besser: zugänglicher machen?


Ein Zugang zu unserem Selbst

Genau dies ist eine der Wirkungen, die unsere freimaurerischen Rituale haben. Wie kann das sein? Zwei Faktoren können hier angesprochen werden: Da ist zum einen das Element der Wiederholung. Rituale leben von Wiederholung und durch die immer wiederkehrende Erinnerung an Ziele, Werte und Werkzeuge der Freimaurerei können diese langsam, aber stetig verinnerlicht werden, gleichsam einsinken. Steter Tropfen höhlt den Stein, um bei den Redewendungen zu bleiben.

Zum zweiten ist die feierlich kontemplative Stimmung zu nennen, in der wir unsere Rituale abhalten. Kontemplation, nach einer Definition die vertiefende Betrachtung eines Objektes mit dem Ziel der Erkenntnis, wird oft als Gegensatz zum "praktischen Leben" gesehen. Ein Besuch von Museum, Konzert oder Theater, Naturerfahrungen wie ein nachdenklich versonnener Waldspaziergang oder das Bewundern eines Regenbogens können uns nahe am Alltag die Tür zu kontemplativen Erfahrungen öffnen. Man fühlt sich ergriffen, bewegt, kann beinahe spüren, wie es im Inneren zu arbeiten beginnt - ohne dass man eigentlich genau beschreiben könnte, was da passiert. Da wird das Selbst greif- und formbar, wie heißes Eisen und feuchter Ton.

Eine Auszeit mit Zweck und Ziel

In unseren Ritualen treten wir bewusst aus dem praktischen Leben des Alltags heraus und begeben uns in vertrauten, geschützten Raum, nicht nur mit der Möglichkeit, sondern mit dem Ziel von Betrachtung und Erkenntnis. So kann sich die Tür zur Kontemplation mit der Zeit mehr und mehr öffnen, wird das Selbst auf eine Weise zugänglich und spürbar, die wir im Alltag nicht erleben. Und so kann uns die Arbeit am rauen Stein, die stetige Entwicklung und Verbesserung unserer Persönlichkeit mit den Werkzeugen der königlichen Kunst, leichter von der Hand gehen.


Neugierig geworden? Sprechen Sie uns doch beim nächsten Gästeabend darauf an!




 
 
 

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